LEBEN WIR IN SICHERHEIT?

Die Bedrohung durch biologische Gefahren wird in der Bevölkerung und auch bei Verantwortlichen häufig noch immer unterschätzt, obwohl diese Szenarien ganze Regionen und/oder Nationen gefährden können. Um ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu schaffen und eine Lösungsstrategie anzubieten, wurde die Entwicklung dieses webbasierten Dienstes durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (Deutschland) und das Ministerium für Gesundheit (Israel) im Rahmen der Kooperation in der zivilen Sicherheitsforschung zwischen beiden Ländern gefördert.

HINTERGRUND

Seltene, aber hochgefährliche Krankheitserreger können sich heute aufgrund des internationalen Reiseverkehrs ungleich schneller ausbreiten als früher. Einiger Erreger wie Krim-Kongo Hämorrhagisches Fieber haben sich bereits im nördlichen Mittelmeerraum festgesetzt. Ein zusätzliches Bedrohungspotenzial ensteht, wenn solche Krankheitserreger durch Unfälle oder sogar durch bioterroristisches Aktionen freigesetzt werden. Krankenhäuser müssen daher auf die Diagnose und die Behandlung derartiger Erreger bestmöglich vorbereitet sein.

WAS MUSS GETAN WERDEN?

Das Serviceprogamm unterstützt die Evaluation des Vorbereitungsstandes und der infrastrukturellen Rahmenbedingungen in Krankenhäusern bei biologischen Gefahrenlagen. Gleichzeitig ist die Auseinandersetzung mit dieser Thematik für das Personal aller Berufsgruppen einer Klinik wichtig, damit sie in die Lage versetzt werden, Stärken und Schwächen ihrer Vorbereitung auf biologische Gefahrenlagen zu erkennen und die Optimierung ihres Konzeptes wirkungsvoll zu unterstützen, um im Bedarfsfall angemessen und vorsichtig agieren zu können.

METHODEN

In einer ausführlichen Literaturrecherche wurden überwiegend englischsprachige Artikel gesichtet und in einer Datenbank erfasst. Zur Identifizierung der relevanten Inhalte holte sich das Team Unterstützung von über 200 internationalen Experten auf dem Gebiet der Infektionskrankeiten.

Die Erkenntnisse wurden in der modifizierten Delphi-Umfragestudie abgesichert. Zu diesem Zweck wurde eigens eine webbasierte Anwendungen zur mehrsprachigen Durchführung und Auswertung der Expertenumfrage entwickelt. Diese Anwendung steht nun für Umfragen aller Art zur Verfügung, auch für die Durchführung von "real-time Delphi-Studien". Mit dieser Methode werden die Eingaben unmittelbar, also in "Echtzeit" mit der Einschätzung der anderen teilnehmenden Experten verglichen. Klassische Umfragezyklen sind bei diesem System nicht erforderlich.

Zur Delphi-Webseite

THEMATISCHE DIFFERENZIERUNG

Die identifizierten Inhalte wurde als sogenannte Parameter formuliert, in thematische Gruppe gebündelt und für die Vorsorgungsfälle, vom Einzelfall bis hin zu Massenanfall, unterteilt.

Zur Bewertung der Leistungsfähigkeit des Krankenhauses wurden eindeutige und quantifizierbare Indikatoren ausgearbeitet. Mit den messbaren Antwortoptionen kann eine Evaluation der Stärken und Schwächen der Vorbereitung auf biologische Gefahrenlagen erfolgen. Diese werden übersichtlich dargestellt sowie Hinweise und Hilfestellungen zur Verbesserung der aktuellen Situation gegeben.
BEPE Kategorien
Die fünf Kategorien

FOKUSGRUPPEN

In Fokusgruppen diskutierten 5 bis sechs Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen im Krankenhaus, frei über alle für sie relevanten Themen. Anhand eines realistischen Szenarios erörteten sie, was sie im Fall einer biologischen Gefahrenlage benötigen um gut zu arbeiten und sich dabei sicher zu fühlen.

Das Robert Koch-Institut erstellte aus dieser Fokusgruppen-Studie einen Berichtsband "Was braucht das Krankenhauspersonal in einer biologischen Gefahrenlage? - Ergebnisse einer Befragung". Die ausführliche Darstellung ergänzt die Softwareanwendung und steht den Anwendern zur Verfügung.

KRANKENHAUSÜBUNGEN

Im Praxistest der Softwareanwendung und den damit verbundenen praktischen Übungen nahmen 6 Krankenhäuser unterschiedlicher Größe und Versorgungsstufen teil. Nach gründlicher Vorbereitungsphase wurden in den Krankenhäusern theoretische Table-Top-Übungen durchgeführt. Im nächsten Schritt folgten realistische Fallszenarien mit Laiendarstellern in den Notaufnahmen der Kliniken.

Im Fokus stand zunächst das Erkennen einer möglichen Bedrohung, der Schutz vor nosokomialen Infektionen aller Beteiligten und die innerklinische Organisation und Kommunikation der Situation bis hin zur Verlegung des Patienten in ein spezialisiertes Krankenhaus.

Erste Veränderungen in den Arbeitsabläufen, in der Materialbevorratung und im Informationsfluss führten die Krankenhäuser unmittelbar nach Abschluss und Auswertung der Übungen ein. Mit vergleichsweise geringem Aufwand lässt sich die Vorbereitung und damit der Schutz von Patienten und Personal schnell verbessern.
Dieses Serviceangebot ist das Resultat des deutsch-israelischen Forschungsprojekts "BEPE - Development of a Tool for Biological Event Preparedness Evaluation" im Rahmen des Programms "Research of Civil Security".

BEPE - Be Prepared

Dieser Service wird Ihnen angeboten durch CSO GmbH Informationslösungen. Er wurde von einem internationalen Forscherteam mit Beteiligung des Robert Koch-Instituts entwickelt.

Seit über 25 Jahren erstellen wir für unsere Kunden webbasierende Datenbanklösungen, medizinische und geografische Auskunftssysteme.

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